Gewässerwart Teddy Janas und seine Kollegen Kurt Kracher und Manfred Christ vom Verein “Lobaufischer” haben am Eberschüttwasser Wissenschaftler des Naturhistorischen Museums Wien viele Stunden lang tatkräftig bei ihrer Suche nach Wasserschnecken und Muscheln unterstützt – mit drei Zillen und mit guter Ortskenntnis.
Die Zoologen Michael Duda, Elisabeth Haring, Helmut Sattmann und Hannah Schubert kartieren die Tiere derzeit im Rahmen eines Forschungsprojektes, das durch den Europäischen Landwirtschaftsfonds für die Entwicklung des ländlichen Raums und die Magistratsabteilung 22 gefördert wird. Ziel ist die Aktualisierung des Tierarten-Inventars für Wien, im Besonderen in den ländlichen Bereichen der Stadt, zu denen auch die Lobau zählt.
Es werden Informationen zur Umsetzung der sogenannten Fauna-Flora-Habitat-Richtlinie der EU erhoben (Richtlinie zur Erhaltung der natürlichen Lebensräume und deren Tieren und Pflanzen) und Daten von besonders sensiblen Lebensräumen gesammelt, die sich durch das Vorkommen seltener Arten bzw. durch ihre hohe Vielfalt auszeichnen.
Die Schnecken, Muscheln und deren Schalen wurden mit Handsieben vom Rand des Schilfs, aus dem Schlamm und aus dem Wasserpflanzendickicht geholt. Schwer bestimmbare Arten (zum Beispiel Jungtiere mit noch wenig ausgeprägten Merkmalen) landeten in der Sammlung des Naturhistorischen Museums, um dort mit dem Mikroskop oder mittels genetischer Analysen untersucht zu werden.
Die Auswertung ist noch im Gange. Ein erfreuliches Ergebnis ist, dass die europaweit geschützte Zierliche Tellerschnecke gefunden werden konnte. Andere Arten, wie die ehemals überaus häufige Sumpfdeckelschnecke oder die charakteristische Teichmuschel, wurden nicht mehr gesichtet.