Am 28. November 1978 begann es in Wien heftig zu schneien. Am 1. Adventsonntag war die Stadt komplett von Schnee bedeckt. Einige Tage später, am Freitag, den 8. Dezember, lud das „Lobaumuseum“ zu einer weihnachtlichen Lesung ein.
Der Schriftsteller, Journalist, Dichter und Heimatforscher Friedrich Heller aus Groß-Enzersdorf präsentierte sein neues Buch „Und es begab sich nicht – eine Weihnachtsgeschichte mit Originalholzschnitten von Johannes Fessl“ – und las daraus vor.
Die Gäste mussten zu Fuß in die verschneite Obere Lobau wandern. Es hatte minus 3 Grad Celsius. Die Veranstaltung begann um 15 Uhr. Beim Heimgehen war es bereits stockdunkel.
Der Botaniker Werner Lazowski war damals dabei:
„Es war ein „Hellerscher“ Text rund um die Entstehung von „Stille Nacht“. Profan, erdverbunden und mit dem feinen literarischen Fingerzeig auf das, was über Allem steht. Friedrich Heller verdient es, rezitiert zu werden!“
Der Leiter des Lobaumuseums, Anton Klein, war ein Verehrer von Friedrich Heller. Der Autor wiederum schätzte Anton Klein in besonderem Maße. 1975 veröffentlichte Heller das kleine, aber feine Buch „Die Lobau – Führer durch Geschichte und Landschaft der Lobau“, in dem er Klein mehrmals für seinen Einsatz zur Rettung der Landschaft lobend erwähnte.
Klein nannte ihn in diesem Zusammenhang “Herr Heller, der Engel.”
Das Lobaumuseum hatte im Jahr 1978 laut offizieller Statistik 11.202 Besucher und organisierte 25 Vorträge und Führungen.
Friedrich Heller starb am 28. März 2020 im Alter von 88 Jahren.
Titelfoto: Anton Klein