30 Jahre ist es her, seit erstmals ein Buch über Wiens Amphibien und Reptilien erschienen ist. Nun gibt es eine Art Neuauflage – in anderer Erscheinungsform, aktualisiert, erweitert, erhellend und vergnüglich: „Ein Buch, das anregen soll, die Großstadt mit anderen Augen zu sehen.“ Der Liedermacher und Dichter Ernst Molden unterstützt das Anliegen in seinem Vorwort: „Ich grüße Jahr für Jahr das Volk der Erdkröten, ich erschauere vor der überirdischen Schönheit der Wechselkröte, höre ich eine…
weiterlesenAutor: Redaktion
1975: die abenteuerliche Geschichte des ersten Seeadler-Fotos
In den 1970er-Jahren galt in Österreich der Seeadler – das Wappentier der Republik – als der Heilige Gral der Tierfotografen. Es gab schon lange keine brütenden Paare mehr im Land, nur im Hochwinter tauchten entlang der Donau halbwegs regelmäßig einige wenige Adler aus nördlicheren Gegenden auf, um hier nach Aas Ausschau zu halten und um nach Wasservögeln und Fischen zu jagen. Wenn man das Glück hatte, einen von ihnen zu erblicken, dann nur aus weiter…
weiterlesenObere Lobau: ein Schreiadler als Weggefährte
Im November 2011 hatte Naturfotograf Gerhard Neuhold in der Oberen Lobau ein außergewöhnliches Erlebnis: Am Weg zum Josefsteg steht Neuhold um 15:56 Uhr plötzlich vor einem Adler (!). Der Vogel sitzt am Boden, scheint ohne Scheu zu sein und sieht ihn aufmerksam an. Ein junger Steinadler? Ist er krank oder verletzt? Wieso fliegt er nicht davon? Neuhold fotografiert. Kein Zweifel: Der Vogel braucht Hilfe. Um 15:15 Uhr macht er sich im Laufschritt in Richtung Nationalparkhaus…
weiterlesenIdyllisch: Bauschutt, Euro-Paletten und Autoreifen
Jeweils im Frühjahr und im Herbst reinigen die Mitglieder des Vereins „Lobaufischer“ die Ufer des Groß-Enzersdorfer Armes zwischen Essling und dem Uferhaus (Gasthaus Staudigl). Was sie finden, verblüfft jedes Jahr aufs Neue. Heuer wurden neben den üblichen Getränkedosen, Plastiksäcken und Glasflaschen mehrere Europaletten im Dickicht des Uferbewuchses entdeckt, dazu ein Autoreifen und zwei Haufen voller Bauschutt: Betonbrocken, Waschbetonplatten, Hohlziegel, inklusive einer ganzen Waschmuschel – sorgfältig und mit Anstrengung im Wald verteilt. Das Arglistige daran: Das…
weiterlesen1996: Lobau-Fotograf Kurt Kracher startet durch
Die Bilder des Groß-Enzersdorfer Naturfotografen Kurt Kracher sind seit Mitte der 1990er-Jahre in unzähligen Zeitschriften, Zeitungen und Büchern zu finden – und natürlich im Internet weit verbreitet. Seine Videoaufnahmen sind in Fernsehdokumentationen erschienen, auch in der ORF-Reihe „Universum“. Am 23. Oktober 1996 hat seine nebenberufliche Karriere mit einer großen Foto-Ausstellung in den Räumlichkeiten der Firma KODAK in Wien-Penzing seinen Anfang genommen. Titel der Ausstellung: „Die Au lebt!“ Ehrenschutz: Bürgermeister Dr. Michael Häupl, Landeshauptmann Dr. Erwin…
weiterlesenLobaufischer unterstützen Forschungsprojekt
Gewässerwart Teddy Janas und seine Kollegen Kurt Kracher und Manfred Christ vom Verein “Lobaufischer” haben am Eberschüttwasser Wissenschaftler des Naturhistorischen Museums Wien viele Stunden lang tatkräftig bei ihrer Suche nach Wasserschnecken und Muscheln unterstützt – mit drei Zillen und mit guter Ortskenntnis. Die Zoologen Michael Duda, Elisabeth Haring, Helmut Sattmann und Hannah Schubert kartieren die Tiere derzeit im Rahmen eines Forschungsprojektes, das durch den Europäischen Landwirtschaftsfonds für die Entwicklung des ländlichen Raums und die Magistratsabteilung…
weiterlesenWasserralle am Josefsteg
Gerhard Neuhold, der seit zehn Jahren mit seiner Kamera die Obere Lobau durchstreift, hat am 29. Juni 2021 gegen 19 Uhr beim Josefsteg eine Wasserralle entdeckt: ein typischer Schilfvogel, dessen Brutbestand sich in Wien nahezu völlig auf die Altwässer der Lobau konzentriert. Wasserrallen gelten als überaus scheu. Seit dem Abend des 8. August ist klar, dass es mindestens zwei Wasserrallen gewesen sein müssen, die sich Ende Juni im Bereich des Josefstegs herumgetrieben haben. Denn an…
weiterlesenDer alte Mann und die Lobau: Am Ende zählt nur die Tat
Peter Appelius, Jahrgang 1937, ist Literat, Musiker und begeisterter Lobau-Liebhaber. Was denkt jemand über die derzeitige Situation, der schon länger durch die Wildnis an der Donau streift, als die meisten von uns auf der Welt sind? Appelius ist seit den frühen 1950er-Jahren (!) in der Lobau unterwegs – als aufmerksamer Beobachter und Fotograf. Er gilt hier auch als der erste Taucher. Die ältesten bekannten Unterwasserfotos aus den Gewässern zwischen Aspern und Schönau stammen aus seiner…
weiterlesenGrüne Flussjungfer am Schwarzen Loch
Genau schauen zahlt sich aus. Robert Poth hat am 16. August in der Lobau beim „Schwarzen Loch“ eine Libelle fotografiert, die sich als männliche „Grüne Flussjungfer“ entpuppt hat: eine typische Fließgewässer-Libelle. In die Lobau hat sie sich vermutlich verflogen. Denn ihr Lebensraum ist das Fließwasser. Die wasserlebenden Larven sind in schneller Strömung und auf grobem Sand zu finden. Die Abtrennung der Auengewässer vom Hauptstrom gilt demnach als Hauptursache für den Niedergang dieser Libelle. In Europa…
weiterlesenSeltener Gast am Kühwörtherwasser
Elisabeth Zeman und Norbert Sendor haben am Bootsplatz des Schönauerwassers einen Flussuferläufer gesichtet. Wie sein Name schon sagt, ist er an stehenden Gewässern eher seltener anzutreffen. Flussuferläufer meiden außerdem schlammige Ufer. Zwischendurch können verlandende Gewässer für die Vögel aber dennoch interessant sein – als Nahrungsquelle, um Würmer, Insektenlarven, Spinnen, Schnecken, Muscheln und Krebstiere zu erbeuten. Flussuferläufer gehören zu den gänzlich geschützten Tierarten und sind in Teilen Österreichs potenziell stark gefährdet und vom Aussterben bedroht. Ihr…
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