Die Lobau verlandet, die Lobau trocknet aus, die Lobau braucht Wasser … so lauten seit Jahrzehnten die Wehklagen der Wissenschaftler und der Naturschützer. Nachdem die Gewässer noch nicht zur Gänze verschwunden sind und die Lobau nach wie vor grün ist, hat das für die Wiener Politik kaum Bedeutung. Aber die Einschläge kommen näher: Mitte März 2025 war auch für arglose Spaziergänger gut zu erkennen, wie die Tierwelt durch mangelnde Wasserzufuhr Schritt für Schritt ausgelöscht wird:…
weiterlesenGeschichte
Offener Brief zur Lobau ans Wiener Rathaus
| naturschutzbund | Landesgruppe Wien | Herrn Bürgermeister Dr. Michael Ludwig Rathaus Lichtenfelsgasse 2, Stg. 5 1010 Wien Wien, 19.03.2025 Betreff: Offener Brief zur Situation der Lobau Sehr geehrter Herr Bürgermeister Ludwig, wir schreiben Ihnen in großer Sorge um den Wiener Anteil des Nationalparks Donau-Auen, der Lobau. Die Gefahr, dass die Lobau ihren international verliehenen Nationalparkstatus verliert, wird immer drohender. Im Herzstück des Gebietes, der Unteren Lobau, schreitet die Verlandung der…
weiterlesenVor genau 100 Jahren: „Reise in die Wiener Dschungeln“
Am Sonntag, dem 26. April 1925, veröffentlicht die linksliberale Tageszeitung „Der Tag“ unter dem Titel „Reise in die Wiener Dschungeln“ einen Artikel über die Lobau. Als Autor wird Arnold Höllriegel angegeben – ein Pseudonym, hinter dem sich der Wiener Reiseschriftsteller und Journalist Richard A. Bermann verbirgt. Er beginnt seinen Text mit dem Hinweis, dass es ihm ähnlich sähe, Delhi vor Salzburg, Kairo vor Klagenfurt und den Amazonas vor der Lobau kennengelernt zu haben. Dann erliegt…
weiterlesenErstmals Schwimmfarn-Teppich im Nationalpark
Auf der Suche nach seltenen, verschollenen oder gefährdeten Pflanzenarten im Gebiet des Nationalparks Donau-Auen haben Wissenschaftler erstmals ein Massenvorkommen eines an der Wasseroberfläche treibenden Farns dokumentiert: Der „Gewöhnliche Schwimmfarn“ (Salvinia natans) hat im Tiergartenarm stromabwärts der Hainburger Donaubrücke innerhalb kürzester Zeit einen 200 Meter langen, schwimmenden Teppich ausgebildet. Die Pflanzen wurden höchstwahrscheinlich durch Wasservögel in Form von Sporen – ein widerstandsfähiges frühes Entwicklungsstadium – hierher verschleppt. Die ersten, noch vereinzelten Schwimmfarne hatte Christian Baumgartner, der…
weiterlesenGedanken zum Straßenprojekt S1 mit Lobautunnel
Ein Kommentar von Mag. Dr. Gerald Hanninger, Naturwissenschaftler, aufgewachsen in Stadlau, wohnhaft in Essling und von Kindheit an ein großer Fan der Lobau: “Am 5. Februar 2025 veröffentlichte das Bundesministerium für Klimaschutz, Umwelt, Energie, Mobilität, Innovation und Technologie (BMK) den Umweltbericht der “Strategischen Prüfung Verkehr” betreffend den S1-Abschnitt Schwechat – Süßenbrunn, beinhaltend den Lobautunnel. Auf mehr als fünfhundert Seiten wurden in dem vom Umweltbundesamt in Kooperation mit den Technischen Universitäten Graz und Wien erstellten Bericht…
weiterlesenLobaumuseum: „Sonst wäre Wien nicht Wien“
Im November 2023 erschien im Braumüller-Verlag ein aufschlussreiches Buch „über Menschen, die die Stadt prägten und formten“. Titel: „Sonst wäre Wien nicht Wien“. In den darin enthaltenen Erzählungen über die Kämpfer “für das Alte, Grüne und Schöne“ wird auch Anton Klein erwähnt, der sich vor fünfzig Jahren als Retter der Lobau und Gründer des Lobaumuseums einen Namen machen konnte. Klein befindet sich inmitten eines illustren Personenkreises aus Wienerwald-Retter Josef Schöffel, dem populären Architekten Roland Rainer,…
weiterlesen2023: Erich Czwiertnia mit 100 Jahren gestorben
Hofrat Dr. Erich Czwiertnia, eine österreichische Naturschutz-Legende, ist am 23. August 2023 im 101. Lebensjahr verstorben. Czwiertnia studierte Architektur und Jus. Er war von 1977 bis 1988 Leiter der Naturschutzabteilung des Amts der NÖ Landesregierung und von 1970 bis 1976 sowie von 1998 bis 2004 erster Vorsitzender des Niederösterreichischen Naturschutzbundes. In der ersten Hälfte der 1970er-Jahre hat er Anton Klein und seine Leute – die Bürgerinitiative „Lobau darf nicht sterben! – persönlich unterstützt. Als einfaches…
weiterlesenBezirksvorsteher erweist Lobau-Retter Anton Klein seinen Respekt
Anton Klein, der Anfang der 1970er-Jahre in einem heftigen Gefecht mit der Wiener Regierungspolitik die Lobau vor einer Autobahn, einer Schnellstraße und der Erweiterung des Tanklagers gerettet hatte, wurde von der Stadt fast 45 Jahre danach für seine Leistungen im Dienst der Natur und der Menschen ehrenvoll gewürdigt – durch die Benennung einer Verkehrsfläche in Wien-Donaustadt als „Anton-Klein-Gasse“. Am 16. Juni 2023 fand sich nun Bezirksvorsteher Ernst Nevrivy ebendort zur Vorstellung einer erläuternden Zusatztafel ein….
weiterlesenZukunft Wienerwald Nord-Ost: Mission erfüllt
Um in Wien-Donaustadt die Stadtwildnis am ehemaligen Verschiebebahnhof Breitenlee zu erhalten und der Öffentlichkeit zu erschließen, wurde im Mai 2014 der überparteiliche Verein “Zukunft Wienerwald Nord-Ost” gegründet. Die Forderung Grüner Bezirkspolitiker und Naturschützer, das ökologisch wertvolle Bahnhofsgelände endlich und dauerhaft als Oase der Artenvielfalt zu bewahren, hat die Stadt nach vielen Jahren endlich zum Handeln gebracht. Die Wildnis, die nur etwa fünf Kilometer von der Lobau entfernt liegt, scheint nun langfristig gesichert zu sein. Somit…
weiterlesenJosef Hadrigan – der superbe Dritte Mann
Anfang der 1970er-Jahre stellt sich eine engagierte Truppe von Bürgern verschiedener Alters- und Bildungsschichten mutig gegen die Stadt Wien, um die Wiener Lobau angesichts verheerender Bauprojekte vor der Zerstörung zu bewahren und unter Naturschutz zu stellen. Einer dieser Bürger war der 1953 geborene Josef Hadrigan. Sein Engagement ist heute beinahe vergessen. Und doch trug er maßgeblich dazu bei, Politik und Gesellschaft von der Schönheit und Schutzwürdigkeit dieser Landschaft zu überzeugen. 2011 verstirbt er nach langer…
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