von Werner Lazowski:
Der Welt-Feuchtgebietstag (World Wetlands Day) findet seit 1997 jährlich am 2. Februar statt.
Das Motto des heurigen WWD lautete: „Wetlands for a Sustainable Urban Future”. Damit sind vor allem Feuchtgebiete in und an Großstädten bzw. urbanen Agglomerationen angesprochen, die besondere ökologische Funktionen erfüllen oder erfüllen könnten.
Dieses „könnten“ bezeichnet die in der Regel eingeschränkte Funktionsfähigkeit urbaner Feuchtgebiete, welche häufig als degradierte „Restflächen“ ihr Dasein fristen. Um solchen Naturräumen ihre „sozio-ökologische“ Funktion, etwa als Wasserreservoire und wassernahe Erholungsgebiete wiederzugeben, sind vielfach „Renaturierungsmaßnahmen“ angezeigt bzw. eine ökologische Restaurierung.
In diesem Zusammenhang kommt in Wien in besonderem Maße die Lobau ins Spiel, eine historische Aulandschaft, in ihrer Ausdehnung und Naturnähe einmalig für eine europäische Großstadt.
Die Lobau ist nicht nur eines der ersten der seit 1983 bestehenden österreichischen Schutzgebiete nach der Ramsar-Konvention, sondern seit 1996 auch innerstädtischer Teil des Nationalparks Donauauen.
Ihr offizieller Status kann jedoch nicht über ihre „innere“ ökologische Situation hinwegtäuschen, die Tatsache, dass die Landschaft seit vielen Jahrzehnten, seit der Donauregulierung vor nun bald 150 Jahren, nicht nur ihre Gewässer, sondern vor allem das Wasser, als Grund- und Oberflächenwasser, als schwankender bzw. bewegter Wasserkörper und damit als dynamische Komponente des Lebensraumes verliert.
Die Lobau lechzt, ja sie schreit nach Wasser, doch die Stimmen der Natur sind leise und ihre Zeichen oft nur schwer lesbar.
Städtische Räume und Naturräume müssen sich, wollen sie und wir mit ihnen eine Zukunft haben, gemeinsam entwickeln. Dies gilt es zu erkennen und nachhaltig zu planen. Auf nichts anderes weist der World Wetlands Day 2018 hin.
Erweiterte Version des Artikels von Werner Lazowski als PDF: WWD 2018
(Fotos: Kurt Kracher, Manfred Christ)