Eine Großbaustelle mitten in der Unteren Lobau verhindert nun sogar das Benützen des Spazierweges über die Mühlleitner Furt. Von Herbst 2016 bis Frühjahr 2017 werden die beiden zwischen Mühlleiten und der Donau unterirdisch verlaufenden Gasleitungen auf einer Strecke von dreieinhalb
Kilometern saniert.
Sie versorgen den Großraum Wien, den Flughafen Schwechat, einige Industrieanlagen und die Raffinerie. Eine veraltete Anlage soll dabei abgebaut und die Fläche rekultiviert werden.
Auch wenn natürlich alles in Absprache mit den Behörden geschieht und „auf die größtmögliche Schonung der Natur“ geachtet wird – das Baugeschehen demonstriert, wie fragil Naturschutz sein kann, wenn es um „übergeordnete“ Interessen geht. Wo Hunde nur angeleint gehen dürfen, wo Blumenpflücken und Baden verboten sind, wo man die Wege nicht verlassen darf, da wird es Baggern gestattet, die Au metertief aufzureißen. Keine Frage: Es ist alles rechtens. Ein ungutes Gefühl in der Magengegend lässt sich dennoch nicht verdrängen. Übrigens: Nicht erschrecken, am Rande der Baustelle riecht es nach Gas, außerdem herrscht ohrenbetäubender Lärm.