Im Nationalparkhaus wien-lobAU fand am 15. Juni 2024 das alljährliche Sommerfest statt. Mehrere Infostände und Machmit-Stationen sollten Besucherinnen und Besuchern Faszination und Wert der Natur im Allgemeinen und der Lobau im Speziellen vermitteln.
Der Verein Lobaumuseum hatte seinen Infostand ganz dem Forschen und Entdecken gewidmet. Einerseits wurden in einer „Tümpelstation“ Wasserinsekten und Schnecken vorgestellt. Alle Tiere konnten in Aquarien bestaunt werden. Kleine Tiere wurden überdies im Mikroskop betrachtet und manche robusten Arten, wie die Sumpfdeckelschnecken, konnten auch in die Hand genommen werden.
Eine Besonderheit war auch die Präsentation der Tiere des Grundwassers, einer reichen Fauna, die den meisten Menschen völlig unbekannt ist. Ergänzt wurden diese Live-Stationen durch Bestimmungsliteratur und Bilddokumentationen vieler verschiedener Arten, sodass Kinder wie Erwachsene einen Eindruck von der erstaunlichen biologischen Vielfalt in den Donauauen gewinnen konnten.
Unter den „Tümpeltieren“, die alle nicht aus dem Schutzgebiet, sondern einem privaten Gartenteich am Rande der Lobau stammten, hatte sich auch eine Teichmolchlarve eingeschmuggelt, die – zart und blass – schöne und auffällige rote Kiemenbüschel hatte.
Nur die wenigsten Besucher konnten mit „Molch“ etwas anfangen, wiewohl sie das Tierchen faszinierte. Viele Kinder riefen aber begeistert: ein Axolotl!
Erst hinterher wurde mir bewusst, dass die in Mexiko heimischen Axolotl nicht nur beliebte Aquarientiere, sondern auch in den bei Kindern beliebten Medien „die Renner“ sind. Einerseits hatten die Kinder bewiesen, dass sie mit ihrer scharfen Beobachtungsgabe die Ähnlichkeit erkannten, andererseits gab uns dies die Gelegenheit zu erklären, dass beim Axolotl die Jugend- Merkmale wie Kiemen zeitlebens erhalten bleiben. Molche hingegen (mit sporadischen Ausnahmen) entwickeln Lungen und können somit auch an Land leben.
Sehr erfreulich waren das Interesse und die Ausdauer, aber auch die Behutsamkeit, mit der die Kinder unsere kleine Menagerie bestaunten und untersuchten. Am Ende des langen schönen Sommertages durften alle unsere Darsteller wieder wohlbehalten zurück ins Gewässer – auch der vermeintliche Axolotl!
Die Experten der bestens besuchten Lobaumuseum-Tümpelstation waren sehr beglückt über den gelungenen Einsatz. Ihnen sei herzlich gedankt:
Christian Griebler, Raphael Veits (Uni Wien), Elisabeth Haring (Naturhistorisches Museum Wien), Gerald Hanninger, Helmut Sattmann, Elisabeth Zeman, Sabine Zwierschitz, (alle Lobaumuseum), Manfred Pintar (BOKU Wien); Fotos: Kurt Kracher