Nun sind wir schon sechs Wochen im Corona-Lockdown und nach wie vor erfreuen sich viele Menschen an der Lobau als Erholungs- und Frischluftrefugium. An den wenigen Naturbadeplätzen sieht man schon die Ersten im Wasser. Den Medien ist zu entnehmen, dass das Baden an Naturbadeplätzen erlaubt sein wird. Man meint, dass durch das reichliche UV-Licht und die starke Verdünnung im Gewässer das Baden infektiologisch unbedenklich ist. Aktuelle Studien dazu gibt es allerdings keine. Wenn die öffentlichen…
weiterlesenFür Leute mit Phantasie: das Fasangartenwasser
Für alle, die es nicht kennen: Hier sehen sie das Fasangartenwasser. Wo es sich noch vor wenigen Jahrzehnten erstreckt hat, zeigen alte Stadtpläne. Eine Pfütze als Symbol für den Umgang der Politiker der Stadt Wien mit der Lobau. Man könnte die Panozza-Lacke, das Fasangartenwasser, das Schröderwasser, das Tischwasser, den Markethäufelgraben und das Oberleitnerwasser sehr wohl wieder durchgehend und ausreichend mit Wasser versorgen, aus der Neuen Donau zum Beispiel, aber man tut es nicht. Und das…
weiterlesenBirdLife: Lichtblick für die Vogelwelt
In Österreich ging die Zahl der Vögel auf Wiesen und Äckern in den vergangenen 20 Jahren im Schnitt um rund vierzig Prozent zurück, bei einzelnen Arten gar um bis zu neunzig Prozent. Nun dürfte zum ersten Mal seit Ende der 1990er Jahre der Rückgang der Feldvögel aufgehalten worden sein – ein Lichtblick. BirdLife Österreich hat im Auftrag des Landwirtschaftsministeriums die Situation erhoben. Gábor Wichmann, Geschäftsführer von BirdLife: „Wir haben den Eindruck, die Bestände würde sich…
weiterlesenFluglärmpause
Die Maßnahmen zur Eindämmung der SARS-COV-2-Epidemie haben den Flugverkehr drastisch verringert, auch die Starts und Landungen am Flughafen Wien-Schwechat. Damit verbunden: eine erholsame Lärmreduktion für die Tierwelt und die BesucherInnen der Lobau – zumindest vorübergehend. Mit konkreten Zahlen lässt sich der Rückgang des Flugverkehrs über der Lobau derzeit noch nicht belegen – die letzten Informationen des Flughafens reichen bis Ende März. Es gibt allerdings eine Möglichkeit, die Veränderungen ab April schon jetzt zu visualisieren –…
weiterlesenEinmal was anderes: der Scharlachrote Plattkäfer
Es müssen nicht immer Hirsche, Reiher oder Wildgänse sein. Wer mit offenen Augen spaziert, entdeckt oft direkt vor seinen Füßen die schönsten Geschöpfe. Tierfotograf Gerhard Neuhold ist ganz banal am Entlastungsgerinne Höhe Donaustadtbrücke auf einen intensiv rot gefärbten Käfer gestoßen, gerade einmal 1,5 Zentimeter groß: ein Scharlachroter Plattkäfer. Obwohl der Käfer über soeben ein wenig enttäuschend über betonierten Untergrund krabbelt, ist er im Anhang II der Berner Konvention über die Erhaltung der europäischen wildlebenden Pflanzen…
weiterlesenVerantwortungslos: Zündeln am Hochstand
Irgendwann in der Nacht vom 14. auf 15. April hätte mit ein wenig Pech in der Unteren Lobau ein Hochstand abbrennen können. Angesichts der nach wie vor bestehenden Trockenheit des Waldes hätte das in eine Katastrophe münden können. Passiert ist folgendes: Am Vormittag des 15. April macht der Groß-Enzersdorfer Naturfotograf Kurt Kracher einen gemütlichen Spaziergang, ohne Profi-Ausrüstung, nur mit seinem Smartphone “bewaffnet”. Als er auf einem ausgetretenen Pfad, der zu einem jagdlich genutzten, offenen Hochstand…
weiterlesenIn ORF 2: Unsere Gewässer und die Lebensqualität
Am Ostersonntag, den 12. April, hat das ORF Landesstudio Wien eine 53 Minuten lange Dokumentation mit dem Titel „Wien, eine Wasserstadt im Klimawandel“ ausgestrahlt. Im Pressetext zur Sendung steht ein bemerkenswerter Satz: „ … werden Wiens Gewässer in Zukunft vielleicht mehr denn je die Lebensqualität der Stadt mitbestimmen, indem sie bei zunehmender Erderwärmung die Funktion eines wohltuenden Kühlsystems übernehmen.“ Wir empfehlen der Wiener Umweltstadträtin, die politisch dafür verantwortlich ist, dass die Lobau vor unseren Augen…
weiterlesenDas Corona-Virus und die Lobau (Teil 2): Müll
Am 29. März haben Sabine Zwierschitz und Helmut Sattmann, wohnhaft in Wien-Eßling am Rande der Lobau, unter anderen an den Bürgermeister, die Vize-Bürgermeisterin, die Donaustädter Bezirksvorstehung, den Nationalpark und die Forstverwaltung einen offenen Brief geschrieben. Thema: Sorge um den Lobau aufgrund eines Massenansturms von Menschen, von denen viele weder Rücksicht auf Pflanzen, noch auf Tiere, noch auf das Nationalparkgesetz nahmen. Geantwortet hat die Forstverwaltung Groß-Enzersdorf, wohl in formeller Vertretung des Nationalparks, jedenfalls verständnisvoll und ausführlich. Sabine…
weiterlesenEin Tag im Vorfrühling
… mit den Augen eines Naturfotografen. „Wenn man sich ruhig verhält und die Pfade nicht verlässt, von denen die Tiere wissen, dass sie Tag für Tag von Menschen benutzt werden“, erläutert Kurt Kracher, „kann man Schönes erleben.“ Und wenn man geübt ist, auch einiges fotografieren: Graureiher zum Beispiel, die sich um Beute streiten und aufgeregt hin und her flattern. Einem von ihnen gelingt schließlich der großer Fang: ein Erdkrötenpärchen, das gerade eng umschlungen mit der…
weiterlesen2020: Friedrich Heller, der Chronist der Lobau
Am Samstag, den 28. März 2020 ist Friedrich Heller verstorben. Er war Schriftsteller, Journalist, Dichter, ein glühender Anwalt der Lobau, ihr Chronist und ein anerkannter Heimatforscher. Am 2. April 1932 kam er in Groß-Enzersdorf zur Welt, an der Hauptstraße, gleich gegenüber der Versuchswirtschaft der Hochschule für Bodenkultur. Der „kleine Fritzi“ war ein schmächtiges Kind, seiner Mutter Marianne war Alleinerzieherin. Die Kindheit in Groß-Enzersdorf und die Nähe zur Lobau prägen ihn zutiefst. Nach dem Krieg zieht…
weiterlesen