Als sich Anfang der 1950er-Jahre an der Wiener Donau einige junge Männer zusammenfanden, um Hans Hass, den Begründer des modernen Tauchens, nachzueifern, landeten sie alsbald mit Maske und Schnorchel in den Gewässern der Lobau. Ihre Liebe zu dieser Landschaft hält bis heute an und die nunmehr Hochbetagten folgen nach wie vor Anton Kleins altem Leitspruch: „Die Lobau darf nicht sterben!“ Peter Appelius, Jahrgang 1937, hatte die Lust aufs Tauchen schon als Kind gepackt. Ein Foto…
weiterlesenVon 1972 bis 2016: Film über den Kampf um die Donau-Auen
Von Anton Kleins Aktion „Die Lobau darf nicht sterben“ 1972, über die Auseinandersetzungen in Hainburg Mitte der 1980er-Jahre bis zur Ende der Ära Carl Manzanos als Nationalparkdirektor: Anlässlich des Abschiedes von Carl Manzano in den Ruhestand wurde 2019 ein zehn Minuten langes, zeitgeschichtliches Video hergestellt. Für eine begrenzte Zeit durfte es auf der Website des Nationalparks Donau-Auen online gestellt werden. Es zeigt anhand von Filmmaterial aus den Tiefen des historischen Archivs des ORF die wechselvolle…
weiterlesenObere Lobau: seltene Orchidee
Soeben trägt in der Oberen Lobau eine stark gefährdete Orchideen-Art ihre letzten Blüten: die Hummel-Ragwurz. Es gibt gerade einmal eine Handvoll davon. Sie trägt das bedenkliche Prädikat: „stark gefährdet“. Gerhard Neuhold, der die Obere Lobau kennt wie seine Westentasche, hat sie fotografiert. Den genauen Standort hält er natürlich geheim. Die Hummel-Ragwurz (Ophrys holoserica) wird gerade einmal 30 bis 40 Zentimeter groß. Sie blüht – je nach Höhenlage und Standort – von April bis Juni. Im…
weiterlesenDas verlorene Paradies am Donaustrand
In der Diskussion um die Rettung der austrocknenden Lobau, um Grill- und Beachvolleyball-Plätze auf der Donauinsel, um nicht angeleinte Hunde und um einen Autobahntunnel unter dem Nationalpark geht Schritt für Schritt verloren, was es eigentlich zu bewahren gilt: den Zauber einer verschwundenen Landschaft, die einst das linke Ufer der Wiener Donau säumte und nachhaltig die Seelen jener berührte, die noch das Glück hatten, sie erleben zu können. Diese Landschaft war bis in die 70er-Jahre des…
weiterlesen… die Geheimnisse von damals
Als 1995 ein erster großer Bericht über die Planungsarbeiten für den Nationalpark Donau-Auen erscheint, stellen die Herausgeber ein Gedicht des österreichischen Schriftstellers und Journalisten Franz Kain voran – aus dessen Kriminalerzählung „Die Donau fließt vorbei“, die in Linz spielt und 1969 erschienen war. Kains Zeilen erinnern schmerzlich daran, dass es eine Zeit gab, als die Donau noch eine ganz andere war … und einfach fließen durfte. An milden Herbsttagen sitzen alte Männer an einem Wirtshaustisch…
weiterlesenWas es kostet, die Lobau zu retten
Die allmählich verlandende Untere Lobau kann nicht mit Hilfe von Wassereinspeisungen revitalisiert werden, weil die Stadt Wien eine Beeinträchtigung der Trinkwasserbrunnen befürchtet. Vor 15 Jahren hätte das Problem gelöst werden können. Nach langer Planung und hohen Kosten wurde der Bau der Trinkwasseraufbereitungsanlage “Kleehäufel” plötzlich abgesagt. Was würde heute die Errichtung dieser Anlage jedem Wiener kosten? Was würde es kosten, die Lobau zu retten und damit die Vielfalt an Tier- und Pflanzenarten zu erhalten, wegen der…
weiterlesenDie goldige Wanderratte der Naufahrt
Der Wiener Naturfotograf Gerhard Neuhold ist vermutlich der aufmerksamste Beobachter der Oberen Lobau. Sein Revier erstreckt sich vom Biberhaufenweg bis zur Saltenstraße. Er hat dort schon so manche Attraktion abgelichtet, aber oft sind es die kleinen Dinge, die besondere Freude bereiten – wie diese entzückende junge Wanderratte. Im Februar hat er sie im Schilfgürtel der alten Naufahrt zum ersten Mal fotografieren können. Mitte April ein zweites Mal: mittlerweile deutlich gewachsen – und exakt an derselben…
weiterlesenEs war einmal: der Bisam
Bisams waren früher in den Donau-Auen gewissermaßen an jeder Ecke zu beobachten. Das hat sich geändert. Warum, darüber wird spekuliert. Naturfotograf Kurt Kracher aus Groß-Enzersdorf erinnert sich, zuletzt 2009 in der Unteren Lobau einen Bisam gesehen zu haben. Der Veteran Norbert Sendor hat 2012 im Eberschüttwasser zum letzten Mal einen Bisam fotografiert. Noch Anfang der 1990er-Jahre waren sie praktisch an jedem Augewässer zu finden. Das Verschwinden der Bisams ist allerdings keine Katastrophe, denn es handelt…
weiterlesenIm Radio: „Wer rettet die Lobau? Der langsame Tod eines Nationalparks“
So lautet der Titel einer Radio-Reportage (Podcast) im Rahmen der Sendereihe „Flaneur und Distel“ in Radio FRO. ONLINE zu hören auf http://www.flaneurunddistel.at/wer-rettet-die-lobau-der-langsame-tod-eines-nationalparks/ oder https://cba.fro.at/403194 Gestaltung: Daniela Lipka und Hartmut Schnedl. Die Essenz ihrer Geschichte: „Die Lobau trocknet aus. Der Anblick blühender Seerosen ist für die meisten Menschen ein schönes Naturerlebnis. In der Lobau sind Seerosen jedoch ein alarmierendes Zeichen für das langsame Sterben einer Wasserlandschaft. Der Au geht das Wasser aus. Wir befragen den Wildtier-Fotografen…
weiterlesenAngesalbte Zwergschwertlilien
Auf einer trockenen Wiese am Fuchshäufel in der Oberen Lobau blühten bis vor kurzem blau-purpurviolette und manchmal auch gelb-weiße Zwergschwertlilien – eine Rarität. Ihr Vorkommen in der Lobau wurde 2008 zum ersten Mal dokumentiert. Zwergschwertlilien werden nur zehn bis 15 Zentimeter hoch und gelten als ausdauernde und dennoch gefährdete Pflanzen. Als natürliches Verbreitungsgebiet wird das nördliche Südeuropa genannt. Bei den Blüten der Zwergschwertlilien handelt es sich um “Täuschblüten”, die mit Farben und Formen Insekten anlocken,…
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