Peter Appelius, Jahrgang 1937, treibt sich schon seit siebzig Jahren in der Lobau herum. Mitte der 50er-Jahre war er der erste, der mit einem Tauchgerät die Lobau-Gewässer erkundete und dabei Unterwasserfotos schoss.
Der augenscheinliche und dramatische Niedergang der Landschaft hat ihn einen verzweifelten Hilferuf verfassen lassen:
„Die Lobau liegt im Sterben und in der zuständigen Wiener Gewässer Management GesmbH der Stadt Wien rührt niemand auch nur ein Ohrwaschel!
Würde die Botschaft lauten: „Der Wienerwald liegt im Sterben!“, würden vom Bürgermeister abwärts alle im Galopp wichtige und unerlässliche Sofortmaßnahmen einleiten. Dabei gehört die Lobau zu den wenigen besonders schützenswerten Augebieten Europas.
Wo liegt der Haken?
Jahr für Jahr wird im Oktober die Dotation (Bewässerung) von der Neuen Donau her von der Stadt abgeschaltet, weil man der Meinung ist, dass die Natur sich selbst über den Winter helfen muss. Der 2023 errichtete, zusätzliche Wassereinlauf bei der Panozza-Lacke ist ohnehin nicht in Betrieb.
Das mag richtig sein in Zeiten, in denen der Klimawandel nicht so rasant voranschreitet, wie gerade jetzt. Aber die gegenwärtige Situation macht es nötig umzudenken und rasch zu handeln.
Es braucht auch im Herbst einen kräftigen Schub Wasser, um vor allem die katastrophal ausgetrockneten Gewässer in der Unteren Lobau kräftig zu dotieren und damit wieder zum Leben zu erwecken!
Das Eberschüttwasser, das Mittelwasser, das Kühwörtherwasser, das Schönauerwasser … sind in einem verheerenden Zustand. Das Schilf deckt das wenige, noch vorhandene Wasser fast zur Gänze ab. Ein Jammerbild!
Die völlig trocken liegende Furt beim Gasthaus Staudigl am Ende des Großenzersdorfer Armes wurde heuer vom über das Mühlwasser eingespeisten Wasser auch im Sommer kaum erreicht.
JETZT DOTIEREN um den Mangel der letzten Jahre zu beheben!
Zum Wohlergehen unseres Naherholungsgebietes Lobau!“
(Fotos: Kurt Kracher)