Jetzt im Herbst neigt die Lobau dazu, manchmal ein wenig trostlos auszusehen – wären da nicht ein paar botanische Glanzstücke, die in auffallender Farbenpracht erstrahlen: vor allem die kirschroten, glänzenden Früchte des Weißdorns (Titelbild). In der Oberen Lobau, in der Nähe der Panozza-Lacke, auch die orangeroten Beeren eines einzelnen Feuerdorns. Beide Gewächse sind wegen ihrer Früchte bei Vögeln als Nahrung sehr beliebt.
Den als Zierstrauch kultivierten, immergrünen Feuerdorn findet man verwildert nur sehr selten in Wien. Feuerdorn-Arten gedeihen ursprünglich von Südosteuropa bis nach Südostasien. Bei uns in Mitteleuropa werden sie erst ab der zweiten Hälfte des 18. Jahrhunderts kultiviert. Essen sollte man die Beeren des Feuerdorns nicht: Ihre Kerne sind schwach giftig und verursachen Magen-Darm-Beschwerden.
Wie der einsame Feuerdorn an die Panozza-Lacke kommt? Kann sein, dass man ihn einst aus einem Garten ausquartiert und hier gnadenhalber eingepflanzt hat.
Der Weißdorn wird viel größer als der Feuerdorn und ist in der Lobau auf kargen Böden, auf den sogenannten Heißländen, weit verbreitet. Seine Früchte enthalten viel Vitamin C, sind ebenfalls essbar, schmecken aber nicht besonders.