Naturfotograf Gerhard Neuhold ist es am 10. August gelungen, an der Alten Naufahrt in der Oberen Lobau eine Bekassine zu beobachten – ein einmaliges Erlebnis, nur knapp 500 Meter von Josefsteg und Dechantlacke entfernt.
Bekassinen sind Schnepfenvögel; sie leben in Feuchtgebieten. Weil in den vergangenen Jahrzehnten so viele Wiesen und Moore entwässert wurden und es generell immer trockener wird, sind die Bestände der Bekassinen in Österreich drastisch zurückgegangen. Sie gelten bei uns nunmehr als „vom Aussterben bedroht“.
Am ehesten zu sehen sind sie am Ende des Sommers und im Herbst während des Durchzugs in die Winterquartiere. In der Unteren Lobau werden hin und wieder welche gesichtet – im Lausgrundwasser zum Beispiel oder im Kühwörtherwasser. In der Oberen Lobau sind Bekassinen eine absolute Rarität.
Gerhard Neuhold hatte am 10. August einfach Glück:
„Wir gingen nach einem Beobachtungsnachmittag in der Umgebung des Josefstegs in Richtung Naufahrtbrücke, um von dort mit dem Bus heimzufahren. Wie immer bog ich an einem meiner „geheimen“ Plätzchen kurz ab – um ja nichts Spannendes zu versäumen.
Da sah ich einen Vogel sitzen, den ich vorher noch nie gesehen hatte. Es war 19.18 Uhr und ich knipste das erste Foto. Zu meinem Erstaunen sah ich einen Schnepfenvogel vor mir. Nach wenigen Minuten störte eine Krähe im Überflug die Stille und die Bekassine verschwand blitzschnell auf Zickzackkurs im Schilf.“
Alle Fotos: Gerhard Neuhold