Die Verlängerung der Wiener Südosttangente quer durch den 22. Bezirk sollte einst mitten durch die Gemeindebauten und die Siedlungshäuser von Stadlau und Hirschstetten führen – hätte dies nicht eine Bürgerinitiative vor 45 Jahren gerade noch verhindert. Hier – erstmals dokumentiert – die schillernde Geschichte dieser Auflehnung. Sie zeigt, dass sich in der politischen Auseinandersetzung in den vergangenen 45 Jahren nicht viel geändert hat. Ein Konflikt mit allem, was dazugehört: die Arroganz der Mächtigen, Bürger, die…
weiterlesenLobau-Autobahn
1970: Als der Lobau der Heilige Zorn zu Hilfe kam
Am 20. November 1970 wagte sich in Wien die Sonne nicht hinter den Wolken hervor und es hatte etwa sieben Grad Celsius. An diesem Tag entschied sich das Schicksal der von Industrie- und Straßenbauprojekten bedrohten Lobau: Bei einem Treffen in Wien-Floridsdorf kam es zwischen Naturschützern und Vertretern der Stadt zu einem Eklat, der im Team der Naturschützer den Heiligen Zorn zum Lodern brachte. Er trieb sie zum Sammeln von Unterschriften und zur Entwicklung einer Bürgerinitiative,…
weiterlesen0,027 Prozent von Österreich – 100 Jahre Kampf um die Lobau
Angesichts des enormen Besucherdrucks, dem die Lobau seit einigen Jahren ausgesetzt ist, wird es Zeit, dieses Wiener Juwel aufs Neue ins rechte Licht zu rücken: Die Lobau ist eine nur durch Glück und Zufall bis heute existierende Naturlandschaft. Seit hundert Jahren wird um sie gekämpft. Immer wieder einmal schien es, als würden sie den Interessen Einzelner oder wirtschaftlichen Plänen zum Opfer fallen. Immer wieder (aber nicht in allen Fällen) gelang es Naturschützern, dies zu verhindern….
weiterlesenBezirksvorsteher erweist Lobau-Retter Anton Klein seinen Respekt
Anton Klein, der Anfang der 1970er-Jahre in einem heftigen Gefecht mit der Wiener Regierungspolitik die Lobau vor einer Autobahn, einer Schnellstraße und der Erweiterung des Tanklagers gerettet hatte, wurde von der Stadt fast 45 Jahre danach für seine Leistungen im Dienst der Natur und der Menschen ehrenvoll gewürdigt – durch die Benennung einer Verkehrsfläche in Wien-Donaustadt als „Anton-Klein-Gasse“. Am 16. Juni 2023 fand sich nun Bezirksvorsteher Ernst Nevrivy ebendort zur Vorstellung einer erläuternden Zusatztafel ein….
weiterlesenMichael Häupl: der Tunnel und die neue Bescheidenheit
Der ehemalige Wiener Bürgermeister Michael Häupl, der als Umweltstadtrat 1992 über die Medien als erster den Gedanken einer Untertunnelung der Lobau ins Spiel gebracht hat, war zeitlebens ein Verfechter der Wiener Nord-Ost-Umfahrung – sie wäre seiner Meinung nach unumgänglich. Eine Brücke mitten durch den zunächst nur angedachten und schließlich mit großem Stolz eingerichteten Nationalpark wollte er unter allen Umständen vermeiden. Gleichzeitig plädierte er bei jeder Gelegenheit dafür, vor dem möglichen Bau eines Tunnels unbedingt mit…
weiterlesenWie vor 50 Jahren: Lobau-Autobahn als Lösung aller Probleme
Was sich derzeit an Empörung und Drohungen rund um das Projekt einer Autobahn durch die Lobau abspielt, erinnert an die Situation Anfang der 1970er-Jahre. Auch vor 50 Jahren hieß das Match: SPÖ-Stadtregierung gegen Naturschutz. Auf Seiten des Naturschutzes standen der zutiefst sozialdemokratische Lobaumuseums-Gründer Anton Klein, der WWF, der Naturschutzbund, einige andere Initiativen, sowie zahlreiche Journalisten, in erster Linie von Kronen-Zeitung und ORF, darunter der sehr wohlwollende Fernsehdirektor und spätere Wiener Bürgermeister Helmut Zilk. Es ging…
weiterlesen1972: der wiederentdeckte Dia-Vortrag
In unserem Archiv ist ein arg vergilbtes Manuskript aufgetaucht: Norbert Sendors Vorlage für einen Farb-Dia-Vortrag über die Lobau im Jahr 1972. Es war die Zeit, in der Anton Klein und sein Aquarienverein „Zierfischfreunde Donaustadt“ eine Kampagne zur Rettung der Donau-Auen in Gang gebracht hatten. Die Fotos der beiden Naturfotografen Norbert Sendor und Franz Antonicek waren das Rückgrat der Medien- und Überzeugungsarbeit. Das hier nach Jahrzehnten veröffentlichte Manuskript wirft ein Licht auf die Situation Anfang der…
weiterlesenDie Lobau: eine Dauerbaustelle
Wer Anfang November einen Spaziergang durch die Lobau unternommen hat, ist weder Rotwild, noch Rehen begegnet, sondern einer Horde von LKWs. Wie war das möglich? Die LKWs waren im Auftrag von „GeoTief Wien“ unterwegs, ein Projekt der Wien-Energie (also der Stadt Wien), dessen Aufgabe es ist, tief unten im Boden Heißwasservorkommen aufzuspüren. Das geschieht mit Hilfe von Impulsen – in der Art von Erdbebenwellen – die von den Fahrzeugen alle 20 Meter hinabgeschickt, vom Untergrund…
weiterlesenAuf Video: die jüngste Diskussion zur Lobau-Autobahn
Am 7. März 2018 veranstaltete die Bürgerinitiative “Rettet die Lobau – Natur statt Beton” im Esslinger Pfarrsaal in Wien 22, eine Podiumsdiskussion mit dem Titel „Mythen und Fakten zu einer Lobau-Autobahn“. Die Veranstaltung wurde auf Video aufgezeichnet. Wer nicht dabei sein konnte, hat hier in der Folge die Gelegenheit dazu. Am Podium: Wolfgang Rehm von der Umweltschutzorganisation VIRUS DI Herbert Hahn, Lärmexperte und Gutachter Univ. Prof. Hermann Knoflacher, Verkehrsplaner Ing. Thomas Neyder von der Bürgerinitiative…
weiterlesenIm Radio: Robert Eichert über die Geschichte der Lobau-Autobahn
Online abrufbar auf Radio Orange: https://cba.fro.at/352932 Der Lokalhistoriker Robert Eichert und die Aktivistin Jutta Matysek über eines der heißesten Themen der Stadt Wien: die Autobahn unter dem Nationalpark Donauauen. Auf der Höhe von Groß-Enzersdorf soll sie in sechzig Metern Tiefe die Donau und die Lobau queren. Die Gegner des Projekts fürchten um die Natur und prophezeien ein noch größeres Verkehrsaufkommen. Die Befürworter hoffen auf weniger Stau und einen schnelleren Weg in die Stadt. Die 57…
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