Bei der Künigltraverse ist nun auch der letzte Ausläufer des 1969 zugeschütteten Gänsehaufenwassers zu einem Tümpel verkommen, die Verlandung schreitet zügig voran. Naturfotograf Kurt Kracher: „Viele Spaziergänger und Radfahrer (mit und ohne Ohrstöpsel) werden trotzdem bei diesem Anblick „ma is des scheeeen“ sagen. Aber wir, die „Alten“, die wir die Lobau seit zig Jahren kennen, sagen das angesichts dieser „Pfütze“ sicher nicht!“ Am Ufer der Pfütze steht wie zum Hohn ein Schild des großen Gewässervernetzungs-…
weiterlesenKurt Kracher
Seit Mitte April krabbeln und fleuchen die Maikäfer
Was sich 1951 in Wien abgespielt hat, werden wir vermutlich nie wieder erleben: eine Maikäferplage epischen Ausmaßes. Die Rathauskorrespondenz berichtete, dass die Städtische Tierkörperverwertungsanstalt erstmalig in Österreich mit der Produktion von Maikäfermehl begonnen hätte. In Simmering wurden innerhalb kürzester Zeit 70.000 Kilogramm, das sind rund eine Milliarde Maikäfer, zu 20.000 Kilogramm Geflügel- und Schweinefutter verarbeitet. Im Laufe der 1950er-Jahre blieben die Maikäferinvasionen allmählich aus, weil sie mit den neu aufgekommenen Insektenvergiftungsmitteln erfolgreich bekämpft werden konnten….
weiterlesenDie ersten Orchideen
Das Frühlings-Knabenkraut (Anacamptis morio, früher Orchis morio, auch „Kleines Knabenkraut“) findet man an begünstigten Standorten in der Lobau oft schon Mitte April. Es handelt sich um eine äußerst düngerfeindliche und sonnenliebende Art, die typisch für die kaum von Sträuchern bewachsenen, offenen Heißländen ist. Darüber hinaus gilt das Frühlings-Knabenkraut als häufigste Orchidee des Marchfeld-Schutzdammes. Eine wissenschaftliche Arbeit aus dem Jahr 2006 gibt für den Damm im Bereich Lobau die ungeheure Zahl von 17500 Individuen an. Das…
weiterlesenMorchelzeit
Der Frühling zieht seit jeher Schwammerlsucher in die Au, die nach Maurachen (Mauracherl) Ausschau halten: nach Morcheln! In der Lobau sind das unter anderem die Speise-Morchel (Morchella esculenta) und – nur wenig zeitversetzt – die ihr zum Verwechseln ähnlich sehende Böhmische Verpel (Verpa bohemica) – die ersten Speisepilze des Jahres. Mit Sicherheit unterscheiden kann man sie nur durch eine genaue Inspektion: Bei den Verpeln ist der Rand des Pilzhutes nicht am Stiel angewachsen. Eine Verwechslung…
weiterlesenLobaufischer säubern die Lobau
Der Fischereiverein „Lobaufischer“ hat am 9. April seine traditionelle Frühjahrs-Reinigungsaktion veranstaltet. Mehr als fünfzig Angler zogen von Groß-Enzersdorf mit grünen Müllsäcken aus, um im Nationalpark und an dessen Grenzen die Ufer der Fischereireviere „Donau-Oder-Kanal II + III“ sowie „Mühlwasser Lobau“ (Großenzersdorfer-Arm) von Abfall und Unrat zu säubern. Innerhalb von wenigen Stunden kam ein Anhänger voller gefüllter Müllsäcke zustande. Abgesehen von Bierdosen, Pet-Flaschen und meist zersplitterten Glasflaschen fanden und finden sich dabei immer wieder haarsträubende Kuriositäten:…
weiterlesenIm Radio: „Patientin Lobau – ein Auwald trocknet aus“
Im nicht-kommerziellen Lokalradio Orange 94.0 ist ab sofort per Internet die Reportage „Patientin Lobau – ein Auwald trocknet aus“ von Christa Reitermayr zu hören: https://cba.fro.at/336888 Die 55 Minuten lange Sendung beschäftigt sich mit der Geschichte der Lobau und den seit Jahrzehnten bestehenden Plänen zu ihrer Bewässerung, die augenscheinlich aus Geldmangel und aufgrund von Interessenskonflikten der involvierten Wiener Magistratsabteilungen blockiert werden. Der Fotograf und Lobauliebhaber Kurt Kracher erzählt über die dramatische Situation des vergangenen Winters, Lokalhistoriker Robert Eichert analysiert…
weiterlesenTrockenheit fürs Erste überwunden
Das kleine Eberschüttwasser ist wieder mit Wasser gefüllt. Ein Hochwasser und die endlich wieder geöffnete “Eichert-Quelle” (Überschusswasser aus dem Trinkwasserbrunnen) dürften dies bewirkt haben. Vermutlich steht auch im Lausgrund wieder Wasser. Norbert Novak hat am 26. März den Hauptarm des Eberschüttwassers besucht. Ergebnis: Der Wasserstand am Bootsplatz der “Lobaufischer” ist zwar nicht sensationell, aber sichtlich in Ordnung. Novak: “Kann wieder Entwarnung geben!” Titelfoto: Kurt Kracher Foto Bootsplatz: Norbert Novak
weiterlesenWie befürchtet: tote Fische
Es ist gekommen, wie viele befürchtet haben: Die fehlende bzw. zu geringe Wassereinspeisung, die Verlandung, der lange, strenge Winter: Nachdem das Eis nun geschmolzen ist, treiben in den seichten, stark verlandeten Augewässern tote Fische. Am “kleinen” Eberschüttwasser sind es nach kurzer Sichtung etwa 20 bis 25 Welse, Karpfen, Flussbarsche und Hechte. Dazu kommen unzählige Kleinfische, auch Muscheln. Fotos: Kurt Kracher
weiterlesenDas Eis ist weg, das Wasser auch
Es war ein langer, kalter Winter. Eberschüttwasser und Mittelwasser sind an den schon seit Jahren von Verlandung bedrohten Stellen großflächig ausgetrocknet, dann und wann stinkt es nach Verwesung. Dort, wo das Eberschüttwasser noch befüllt ist, liegt der Wasserstand mindestens einen Meter unter der gewohnten Höhe. Unterhalb der Gänshaufentraverse war ein leichtes Hochwasser zu spüren; weiter hinauf ist es nicht gekommen. Wann wird die sogenannte Eichert-Quelle am Lausgrund, die wegen Bauarbeiten im Nationalpark abgesperrt wurde, endlich…
weiterlesenAu derzeit nur bei Minusgraden geruchsfrei
Kurt Kracher hat am Wochenende mit der Kamera die graubraune, komplett aufgeweichte Lobau besucht – und ist dennoch ins Schwärmen geraten: „Auch bei wenig gefrorenem Wasser ist unsere Lobau im Morgennebel wunderschön!“ Drei Stunden hat er am Sonntag bei minus 3 Grad Celsius ausgeharrt. Am Tag davor, am Samstag, war die Eisdecke nach einem Regen schon teilweise offen, was dazu geführt hat, dass es an den Ufern nach Verwesung gestunken hat. Vermutlich sind unter dem Eis wegen des…
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