Die Lobau verlandet, die Lobau trocknet aus, die Lobau braucht Wasser … so lauten seit Jahrzehnten die Wehklagen der Wissenschaftler und der Naturschützer. Nachdem die Gewässer noch nicht zur Gänze verschwunden sind und die Lobau nach wie vor grün ist, hat das für die Wiener Politik kaum Bedeutung.
Aber die Einschläge kommen näher: Mitte März 2025 war auch für arglose Spaziergänger gut zu erkennen, wie die Tierwelt durch mangelnde Wasserzufuhr Schritt für Schritt ausgelöscht wird:
Bei der Mühlleitner Furt fanden die vielen, ins seichte Wasser gelegten Laichballen (Ei-Pakete) der Springfrösche kurz darauf am trockenliegenden Schotter ein klägliches Ende.
Ein paar tausend Kaulquappen hier, die nicht geschlüpft sind, ein paar tausend woanders. Das trifft nicht nur den Bestand der Springfrösche, sondern auch all die Tierarten, die sich unter anderem von deren Kaulquappen ernähren.
Keine Frage, die Springfrösche halten einen solchen, fatalen Fortpflanzungs-Ausfall zweifellos aus – eine Saison auf jeden Fall, vielleicht eine zweite, vielleicht auch eine dritte. Dann aber werden die erwachsenen Frösche klarerweise immer weniger.
Der Teufel steckt im Detail: Die großen Muscheln verschwinden derzeit ebenso ungesehen, wie die Wasserschnecken vertrocknen. Und so weiter und so fort …
Fotos: Kurt Kracher