So lautet der Titel einer Radio-Reportage (Podcast) im Rahmen der Sendereihe „Flaneur und Distel“.
ONLINE zu hören auf https://www.fro.at/wie-kaefer-und-buerger-innen-natur-retten-koennen/ oder https://cba.fro.at/495922
Es geht darum, wie man sich als Bürger gegen Naturzerstörung wehren kann – am Beispiel und nach den Erfahrungen des Landschaftsökologen Christian Schuhböck und seiner Natur-, Kultur- und Landschaftsschutzorganisation „Alliance For Nature – Allianz für Natur“ (AFN).
Schuhböck hat an der Verwirklichung des Nationalparks Hohe Tauern mitgewirkt und an der Aufnahme der Semmeringbahn in die exklusive Liste der Weltkulturerbestätten. Nun engagiert er sich unter anderem für den Kampf um die Rettung der Lobau. Die mutmaßliche Zerstörung der Grundwasserhorizonte, die Austrocknung des Gebietes, der Tunnelbau … eine eventuelle Aberkennung des Nationalpark-Status durch die IUCN (International Union for Conservation of Nature) scheint durchaus im Bereich des Möglichen zu liegen.
Als „Hebel“ um gegen ein Großprojekt wie den Lobau-Tunnel vorzugehen, soll neuerdings ein unscheinbarer Käfer dienen: der Einhorn-Trüffelkäfer (ab 27:30 Min). Alliance for Nature hat seine Schutzwürdigkeit ins Beschwerdeverfahren eingebracht.
Der Wiener Zoologe und Käferexperte Alexander Dostal hat das Vorkommen des sehr seltenen Käfers erst vor kurzem in der Oberen Lobau bestätigen können – im Rahmen einer Erhebung im Auftrag der Wiener Umweltschutzabteilung MA 22. Dostal: „Ich sammle seit 30 Jahren Käfer, diesen habe ich noch nie zuvor gesehen, ein Jahrhunderterlebnis, ich war fassungslos.“
Damit könnte ein kleiner Käfer – wie die Autoren des Podcasts feststellen – zum „Saboteur eines Tunnelprojekts“ werden.
Fotos: Alexander Dostal
Collage: Hartmut Schnedl